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Logo der Deutschen Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

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Pressemitteilung

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Hannover, 28.01.2014

Zinnmarkt mittelfristig unter Druck:
Elektronik- und Buntmetallindustrie stehen vor unruhigen Zeiten

Bei der Verfügbarkeit von Zinn drohen mittelfristig Probleme. Nach Berechnungen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), ergibt sich ab 2018 ein zunehmendes Defizit auf dem Weltzinnmarkt. Die Ursache liegt in der voraussichtlich deutlich zurückgehenden Zinnproduktion in Indonesien aufgrund immer geringerer Vorräte.

Die zu erwartende jährliche Versorgungslücke von möglicherweise 40 000 t Zinn ist erheblich und kann wahrscheinlich nicht durch einen Verkauf von Zinn aus Lagerbeständen oder Recycling abgewendet werden. Stattdessen müsste es einen Ausgleich durch Substitution in den relevanten Branchen, vor allem der Elektronik- und Verpackungsindustrie, geben. Neue Zinnbergwerke, die den Produktionsrückgang auffangen könnten, sind bis 2020 nicht in Sicht. Handelsrestriktionen in Indonesien führen aktuell zu weiteren Unsicherheiten auf dem Zinnmarkt. Damit sind Preis- und Lieferprobleme vorprogrammiert. „Der Zinnmarkt wird sich gravierend ändern, nur den genauen Zeitpunkt können wir noch nicht konkret definieren“, so Dr. Harald Elsner von der BGR.

Derzeit wird die weltweite Produktion von Raffinadezinn von China, gefolgt von Indonesien und mit weitem Abstand von Malaysia, Peru und Thailand dominiert. Diese fünf Länder produzierten im Jahr 2012 rund 88 % des weltweiten Raffinadezinns von ca. 338 000 t. Insgesamt wird Zinn in 18 Ländern verhüttet. Der Abbau von Zinnmineralen findet weltweit in 25 Ländern statt.

In Deutschland werden jährlich rund 21 000 t Raffinadezinn benötigt. Damit steht Deutschland hinter China, Japan und den USA weltweit an vierter Stelle der Zinnnachfrage. Große Zinnverarbeiter in der deutschen Industrie sind die Elektronik- und Buntmetall-industrie, gefolgt von der chemischen Industrie und der Weißblechindustrie. Die in diesen Branchen tätigen Unternehmen sollten den Markt intensiv beobachten, ihre bisherigen Lieferquellen durch langfristige Verträge absichern, aber zugleich auch diversifizieren sowie die Innovationen in den Bereichen Substitution und Materialeffizienz verstärken, empfehlen die DERA-Rohstoffexperten.

Informationen und Hintergründe zum Zinnmarkt stellt die DERA im Rahmen eines DERA-Industrieworkshops Zinn am 28. Januar 2014 auf Basis ihrer laufenden Studie „Zinn – Angebot und Nachfrage bis 2020“ vor und diskutiert mit mehr als 70 Teilnehmern aus der deutschen verarbeitenden Industrie in Berlin. Hierbei stehen neben den Themen Verwendung, Angebot und Nachfrage von Zinn vor allem auch die Aspekte einer nachhaltigen Zinnversorgung im Interesse der Teilnehmer.

Weitere DERA-Industrieworkshops, unter anderem zur Verfügbarkeit von Platin, sind noch in diesem Jahr geplant.

Die Studie „Zinn – Angebot und Nachfrage bis 2020“ ist im Rahmen der Schriftenreihe DERA-Rohstoffinformationen ab Ende April 2014 über die Homepage der Deutschen Rohstoffagentur abrufbar.

Weitere Informationen:
www.deutsche-rohstoffagentur.de

Ansprechpartner:
Dr. Harald Elsner, Tel.: 0511 643 2347, E-Mail: Harald.Elsner@bgr.de

Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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