BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 30.09.2013

Geowissenschaftliche Schiffsexpedition in die Arktis:
BGR-Experten stoßen in bisher eisbedeckte Regionen vor

Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) stießen jetzt mit dem italienischen Forschungsschiff „OGS Explora“ erstmals in arktische Regionen vor, die in den vergangenen Jahren permanent eisbedeckt waren. Dabei haben sie im Arktischen Ozean nordöstlich von Spitzbergen eines der bislang nördlichsten seismischen Profile vermessen. Das Profil reichte bis an die aktuelle Packeisgrenze bei 83⁰17’N und wurde damit nur 755 Kilometer vom Nordpol entfernt aufgezeichnet. Es umfasste insgesamt den ausgedehnten Schelfbereich der Nordbarentssee und den Kontinentalrand bis in das mehr als 3000 Meter tiefe Nansen-Becken. Mit den gewonnen Daten können die Wissenschaftler die tiefere Erdkruste des Kontinentalrandes der Nordbarentssee im Übergang zum Arktischen Ozean abbilden und den zeitlichen Ablauf der geologischen Entwicklung des Kontinentalrandes entschlüsseln.

Die fünfwöchige Expedition war Teil des mehrjährigen BGR-Schwerpunktprogramms PANORAMA (Potenzialanalyse des Europäischen Nordmeeres und angrenzender Randmeere der Arktis), mit dem die Geowissenschaftler Untersuchungen sowohl in Bezug auf die Chancen als auch die Umweltrisiken bei einer möglichen Nutzung von Energierohstoffen im arktischen Raum durchführen. Bisher existieren zum geologischen Untergrund des weitgehend eisbedeckten arktischen Ozeans nur wenige Daten, die als Grundlage zur Abschätzung des Erdöl- und Erdgaspotenzials dienen können.

Während der Forschungsfahrt setzten die Wissenschaftler gemeinsam mit Experten der Universität Oslo (Norwegen) mehrere geophysikalische Methoden zur Erkundung der tieferen Untergrundstrukturen ein und nahmen geologische Proben von Sedimenten am Meeresboden. Die Proben werden derzeit in den Laboren der BGR in Hannover analysiert.

Bis 2018 sind vier weitere PANORAMA-Forschungsfahrten in ausgewählte Gebiete des europäischen Sektors der Arktis geplant – u.a. an die Nord- und Ostküste von Grönland. Dabei setzt die BGR ein breites Spektrum geologischer und geophysikalischer Methoden ein, um die Ablagerungsgeschichte der Sedimente am Meeresboden seit Beginn der Öffnung des arktischen Ozeans vor circa 50 Millionen Jahren zu rekonstruieren. Zusätzlich nutzen die Wissenschaftler geomikrobiologische Methoden, um bisher weitgehend unbekannte kohlenwasserstoff-produzierende und -abbauende mikrobielle Lebensgemeinschaften in den Sedimenten der Forschungsregion zu untersuchen. Kenntnisse über diese geomikrobiologischen Prozesse können zu einer Abschätzung möglicher Folgen auf das Ökosystem und der Risiken bei der Nutzung arktischer Erdöl- und Erdgasvorkommen beitragen.

Weitere Informationen:

Projekt:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/KW-Potential-an-Kontinentraendern/Laufend/PANORAMA.html

Ansprechpartner:
Dr. Volkmar Damm, 0511 643 3226, E-Mail: volkmar.damm@bgr.de

 

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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