BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 23.10.2013

BGR-Expedition in den Indischen Ozean:
Untersuchung metallischer Rohstoffe in der Tiefsee

Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) starten am 27. Oktober 2013 mit dem Forschungsschiff Sonne vom australischen Port Hedland zu einer Expedition in den Indischen Ozean. Dort wollen die Geowissenschaftler südöstlich von Madagaskar das Auftreten metallreicher Ablagerungen entlang ozeanischer Spreizungszonen untersuchen. Die Ausfahrt ist Teil des Forschungsprogramms INDEX und dient zur Vorbereitung einer Explorationslizenz zur Erkundung von polymetallischen Sulfiden im Indik. Diese Lizenz soll die BGR voraussichtlich im Namen der Bundesrepublik Deutschland bei der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) beantragen.

Polymetallische Sulfide (Massivsulfide) enthalten neben hohen Anteilen an Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink) auch Edelmetalle (Gold, Silber) sowie verschiedene Spurenelemente (u. a. Antimon, Wismut, Germanium, Indium, Kobalt, Nickel, Selen, Tellur). Ein Großteil dieser Elemente wird für die Herstellung von Hochtechnologieprodukten wie Computern, Handys, Fernsehgeräten oder Generatoren für Windkraftanlagen benötigt. Die Massivsulfide könnten daher künftig einen Beitrag zur Rohstoffversorgung Deutschlands leisten.

Im Rahmen der Expedition INDEX 2013 werden in einer Tiefe von 2 500 bis 4 000 Meter Abschnitte des zentralindischen Rückens detailliert auf das Vorkommen von Massivsulfiden und deren Metallkonzentration analysiert. Die Wissenschaftler bewerten das Gebiet im Hinblick auf eine mögliche Exploration. Sie führen begleitend eine Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenwelt des Untersuchungsgebietes durch und dokumentieren die Umweltbedingungen als wichtige Bestandteile eines möglichen Lizenzantrags, so wie sie von den strengen Umweltregularien der IMB vorgeschrieben werden. Insgesamt nehmen 25 Wissenschaftler der BGR sowie des Deutschen Zentrums für marine Biodiversitätsforschung (DZMB Senckenberg) an der Expedition teil.

„Auf dieser Forschungsfahrt werden wir uns gezielt einige Areale von jeweils 10 x 10 Kilometern Größe ansehen, die für eine Lizenzbeantragung in Frage kommen. Unsere Untersuchungen sind multidisziplinär und gehen entsprechend den Regularien der IMB über die reine Rohstoffthematik weit hinaus“, so BGR-Fahrtleiter Dr. Ulrich Schwarz-Schampera.

Die BGR führt seit 2010 vorbereitende Arbeiten für eine Lizenzbeantragung auf Massivsulfide im Indischen Ozean durch. Ziel der Arbeiten ist es, mit Hilfe moderner rohstoffgeologischer Explorationstechniken Metallsulfidvorkommen zu identifizieren, die in der Vergangenheit an den Austrittsstellen aktiver heißer Quellen am Meeresboden entstanden sind. Diese heißen Quellen, die ebenso als spektakuläre „schwarze Raucher“ bekannt sind, gibt es auch heute noch am zentralindischen Rücken. Für die Forschungslizenz sind jedoch nur bereits erloschene Felder interessant, bei denen die Bildung der Massivsulfide aus den Ablagerungen der heißen Quellen abgeschlossen ist und wo die exotischen Lebensformen, die an den aktiven heißen Quellen angetroffen werden, längst verschwunden sind.

Fotos:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/bgr-131023-sonne_bilder.html

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/Marine-mineralische-Rohstoffe/Laufend/Index2011.html

Ansprechpartner:
Dr. Christian Reichert, Tel.: 0511-643-3244, E-Mail: Christian.Reichert@bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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