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Pressemitteilung

Hannover, 25.11.2013

BGR informiert:
Zahlen, Daten und Fakten zu Erdöl und Erdgas im Iran

Der Iran verfügt über die viertgrößten Erdöl- und die zweitgrößten Erdgas-Reserven der Welt. Langfristig spielt das Land eine wichtige Rolle bei der Deckung der weltweiten Nachfrage nach diesen Rohstoffen. Der Iran ist einer der wichtigsten Staaten der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder).

Die wegen seines umstrittenen Atomprogramms verhängten Sanktionen der EU und der USA haben den Energiesektor des Irans stark getroffen. Alleine die drastischen Einbußen seiner Erdölexporte im vergangenen Jahr bedeuteten Einnahmeverluste in einer Größenordnung von 30 Milliarden US-Dollar. 2012 sanken die Erdölexporte um rund 40 % und ließen den Iran von der drittstärksten Erdölexportnation auf die zehnte Position abrutschen. Deutschlands Rohölimporte aus dem Iran fielen von 1,5 Millionen Tonnen in 2010 auf noch 96 000 Tonnen in der ersten Jahreshälfte 2012, bis zum Inkrafttreten des Embargos. Heute importieren offiziell lediglich China, Indien, Japan und Südkorea Erdöl aus dem Iran.

Die Förderung musste im vergangenen Jahr um fast 10 % gedrosselt werden. Sie fiel von über 200 Millionen Tonnen im Jahr 2011 auf 186 Millionen Tonnen in 2012 und lag damit auf dem Niveau von 2003. Irans Plan, die Förderkapazität bis 2015 auf rund 250 Millionen Jahrestonnen auszuweiten kann wahrscheinlich nicht realisiert werden.

Zurzeit befinden sich im Iran 34 Erdölfelder in Produktion, davon 22 an Land und 12 auf See. Die größten davon sind Ahwaz-Asmari, Marun und Gachsaran. Rund die Hälfte des iranischen Erdöls ist Schweröl. Die restliche Förderung besteht aus Leichtöl, das aus Feldern stammt, die sich zum Teil schon seit mehreren Jahrzehnten in Produktion befinden. Um deren stark rückläufige Förderraten abzubremsen, sind spezielle Fördermaßnahmen notwendig, wie z. B. die Injektion des bei der Ölförderung anfallenden Erdgases. Jedoch wird Erdgas vermehrt für die Energie- und Wärmeversorgung im Land benötigt und steht somit nicht mehr in vollem Umfang für Maßnahmen der Fördersteigerung zur Verfügung.

Derzeit verfügt der Iran über Erdölreserven von etwa 21,4 Milliarden Tonnen – nur Saudi Arabien besitzt in der Region größere Mengen. Das Erdölpotenzial beschränkt sich nicht nur auf den Südwesten Irans und den Persischen Golf, auch im Kaspischen Meer wurde bereits Erdöl gefunden. Die Explorations- und Entwicklungsarbeiten sind weitestgehend zum Erliegen gekommen, zumal sich westliche Unternehmen völlig aus dem Land zurückgezogen haben. Lediglich einige russische und chinesische Firmen sind noch im Iran tätig.

Mehr als zwei Drittel der Erdgasreserven des Iran in Höhe von rund 34 Billionen Kubikmeter entfallen auf freies Erdgas, insbesondere das von South Pars im Persischen Golf, dem größten Erdgasfeld der Welt. Allerdings sind die Reserven zum großen Teil noch nicht entwickelt. Seit Mitte der 1980er Jahre ist ein stetiger Anstieg der kommerziellen Erdgasproduktion zu verzeichnen. 2012 förderte der Iran rund 158 Milliarden Kubikmeter und ist damit hinter den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation das drittgrößte Erdgas-Förderland auf der Erde. Allerdings ist der Iran auch einer der größten Erdgasverbraucher weltweit und benötigt fast seine gesamte Förderung für den eigenen Bedarf. Daher ist er zurzeit als Erdgasexportland relativ unbedeutend. In 2012 wurden lediglich gut 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas exportiert, das weitaus meiste davon in die Türkei. Mit dem Ausbau der Förderung durch die Erschließung neuer Felder und der weiteren Entwicklung von South Pars könnte sich das ändern.

Um die Förderung von Erdgas zu erhöhen und beim Erdöl das Förderniveau der letzten Jahre wieder zu erreichen, sind allerdings enorme Investitionen sowie die Beteiligung internationaler Ölkonzerne erforderlich. Die Neufunde der letzten Jahre unterstreichen das hohe Kohlenwasserstoff-Potenzial des Landes. Neben den klassischen Gebieten am Persischen Golf kann auch im Kaspischen Meer mit weiteren Erdgas- bzw. Erdölfunden gerechnet werden.

Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/energie_node.html;jsessionid=A84437406079BB585E6EF5034D47210E.1_cid297

Ansprechpartner:
Jürgen Meßner, Tel.: 0511 643 3504, E-Mail: Juergen.Messner@bgr.de
Hans-Georg Babies, Tel.: 0511 643 2368, E-Mail: HansGeorg.Babies@bgr.de


 

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