BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 14.04.2014

Expedition in den Pazifik:
BGR setzt Untersuchung der Manganknollen-Gebiete fort

Eine Gruppe von neun Wissenschaftlern der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bricht morgen (15. April 2014) von Honolulu (Hawaii) zu einer 42-tägigen Expedition mit dem amerikanischen Forschungsschiff "Kilo Moana" auf. Ihr Ziel ist der Manganknollengürtel im Zentralpazifik zwischen Hawaii und Mexiko. Die Meeresforscher aus Hannover werden dort im Auftrag der Bundesregierung das deutsche Lizenzgebiet zur Exploration von Manganknollen erkunden. Für die BGR-Wissenschaftler ist es bereits die sechste Fahrt in das Lizenzgebiet. Grundlage dafür ist ein im Jahr 2006 zwischen der Internationalen Meeresbodenbehörde und der BGR geschlossener Vertrag, der Deutschland das exklusive Recht gibt, auf einem Meeresareal von 75.000 km2 Größe in rund 5.000 Meter Tiefe 15 Jahre lang den Bestand der metallreichen Manganknollen zu erfassen.

Auf dieser Forschungskampagne werden drei wirtschaftlich interessante Teilgebiete von jeweils rund 1500 km2 detailliert untersucht. „Uns interessieren jetzt die Bereiche des Meeresbodens mit der höchsten Knollenkonzentration sowie der günstigsten Topographie“, so BGR-Fahrtleiter Dr. Carsten Rühlemann. Zur Beurteilung dieser potentiellen Lagerstätten, die sehr hohe Knollenkonzentrationen aufweisen, werden Proben des Meeresbodens mit den darauf liegenden Knollen entnommen. Außerdem werden mit einem Videoschlitten, der einige Meter über dem Meeresboden geschleppt wird, mehrere Kilometer lange Profile gefahren. Auf den Foto- und Videoaufnahmen lassen sich die besonders knollenreichen Areale sehr gut identifizieren.

Ein weiterer Fokus der Forschungskampagne liegt auf der Bestandsaufnahme der Bodenlebewesen. Für diese Untersuchungen werden wieder fünf Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Biodiversitätsforschung (DZMB) am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven an der Expedition teilnehmen. Auf der Expedition im vergangenen Jahr haben die Wissenschaftler von BGR und DZMB zwei Referenzgebiete festgelegt, in denen der Einfluss eines möglichen zukünftigen Tiefseebergbaus untersucht werden soll. Eines dieser Referenzgebiete befindet sich in einem potentiellen Abbaugebiet, das andere liegt etwa 60 km westlich davon und wird auch in Zukunft unberührt bleiben. Der Vergleich der Lebensgemeinschaften in diesen beiden Referenzgebieten soll im Falle eines späteren Bergbaus Auskunft darüber geben, wie sich der Abbau auf das Ökosystem der Tiefsee auswirkt. Als Grundlage für diese zukünftigen Untersuchungen wird auf der jetzt stattfindenden Expedition eine Bestandsaufnahme der Biodiversität in beiden Gebieten durchgeführt. Mit speziellen Geräten werden die in und auf dem Boden der Tiefsee lebenden Tiere entnommen, um mit Hilfe von Genanalysen Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie viele Arten es gibt, wie sie verteilt sind und wie groß ihr Verbreitungsgebiet ist.

Als Plattform für diese Arbeiten dient das von der BGR gecharterte amerikanische Forschungsschiff „Kilo Moana“. Dieses moderne, 2002 in Dienst gestellte Schiff ist bestens für Vermessungs- und Beprobungsarbeiten geeignet: Es ist ein 2-Rumpf-Schiff, das aufgrund seiner Bauweise eine ausgezeichnete Seefestigkeit und Ruhe auch bei hohem Wellengang gewährleistet und somit beste Daten- und Probenqualität für die spätere Auswertung garantiert.


Ansprechpartner: Weitere Informationen:
Dr. Christian Reichert, Tel.: 0511 643 3244, E-Mail: Christian.Reichert@bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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