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Pressemitteilung

Hannover, 29.10.2014

Kernwaffenteststoppvertrag:
Übung für den Ernstfall in Jordanien mit BGR-Experten

Vom 5. November bis zum 9. Dezember 2014 wird in Jordanien mit einer großen Feldübung (IFE14 – Integrated Field Exercise 2014) der Ernstfall nach einer möglichen Verletzung des Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT – Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty) geprobt. An der so genannten Vor-Ort-Inspektion (OSI - On-Site Inspection) mit internationaler Beteiligung nehmen auch zwei Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) teil.

Der Kernwaffenteststoppvertrag sieht die Vor-Ort-Inspektion als letztes Mittel vor, falls ein verdächtiges Ereignis wie ein möglicher heimlicher Atomtest mit Hilfe des Überwachungssystems (IMS – International Monitoring System) nicht eindeutig als eine Vertragsverletzung identifiziert werden kann. In dieser Situation hat ein Team von maximal 40 Wissenschaftlern die Aufgabe, mit Hilfe verschiedener Messungen und Untersuchungen vor Ort Indizien zu sammeln. Die Inspektoren liefern die Grundlage für die Entscheidung, ob tatsächlich eine Vertragsverletzung vorliegt.

Die jetzt in Jordanien stattfindende Übung simuliert diese Situation. Die BGR-Experten Nicolai Gestermann und Malte Ibs-von Seht sind Teilnehmer im Inspektoren-Team. „Unsere Aufgabe ist es, mit wissenschaftlichen Methoden den Ort eines vermeintlichen Atomtests zu erkunden. Dem Inspektoren-Team steht bei der Übung eine weitere Gruppe von Teilnehmern gegenüber, die die Rolle des zu inspizierenden Staates übernimmt“, erklärt Gestermann. Die Details des vorbereiteten Szenarios kennen die beiden BGR-Experten allerdings noch nicht.

Der Kernwaffenteststoppvertrag wurde 1996 von der UN-Vollversammlung angenommen und soll Kernwaffentests jeder Art verbieten. Er ist allerdings noch nicht in Kraft getreten, da ihn bislang nicht alle Länder unterzeichnet und ratifiziert haben. Die internationale CTBT-Organisation mit Sitz in Wien baut dennoch seit 1997 ein weltweites Kontrollnetz auf, das die Einhaltung des Vertrages künftig überwachen soll und bereits jetzt in der Lage ist, heimliche Kernwaffentests aufzuspüren. Inzwischen sind weltweit etwa 300 Messstationen des Überwachungssystems in Betrieb.

Vier verschiedene Technologien werden zur Überwachung eingesetzt: Seismologie, Infraschall und Hydroakustik dienen zur Entdeckung von Explosionen unter der Erde, in der Atmosphäre und in den Ozeanen. Radionuklid- und Edelgasmessungen erbringen den Nachweis des nuklearen Ursprungs einer Explosion.

Der BGR wurde nach Beitritt der Bundesrepublik zum Kernwaffenteststoppvertrag im Jahre 1996 die Funktion des nationalen Datenzentrums innerhalb des internationalen Verifikationssystems übertragen. Sie betreibt für das IMS im Bayerischen Wald und in der Antarktis seismologische und Infraschallstationen.

Informationen zu den Aufgaben des BGR-Fachbereichs Kernwaffenteststopp:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Erdbeben-Gefaehrdungsanalysen/Seismologie/Kernwaffenteststopp/kernwaffenteststopp_node.html

Weitere Informationen zur IFE14-Übung:
http://www.ctbto.org/

Fachlicher Ansprechpartner:
Nicolai Gestermann, Tel.: 0511 643 3156, E-Mail: gestermann@sdac.hannover.bgr.de


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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, Mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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