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Hannover, 26.08.2011

BGR registriert Ereignisse bis Magnitude 3,7
Neue Schwarmbeben im Vogtland

Die Seismologen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben eine zunehmende Erdbebenaktivität in der Region Vogtland sowie im angrenzenden Gebiet von Nordwest-Böhmen (Tschechien) beobachtet. Dabei handelt es sich um sogenannte Erdbebenschwärme. In den letzten drei Tagen wurden mehr als hundert Mikrobeben registriert. Zahlreiche dieser Ereignisse wurden von der BGR bereits lokalisiert. Die stärkeren Beben hatten Magnituden zwischen 3 und 3,7 und lagen damit deutlich über der Spürbarkeitsgrenze.

Erdbebenschwärme sind für die Region Vogtland/Nordwest-Böhmen typisch und treten dort schon seit Jahrhunderten auf. Zentrales Merkmal dieser Schwarmbeben ist die große Anzahl von Beben ähnlicher Magnitude, die innerhalb kurzer Zeit und nahezu am selben Ort auftreten. Auch der aktuelle Schwarm zeigt dieses Verhalten. Das stärkste Erdbeben trat gestern Nacht (25.08.) um 23:33 UTC auf und besaß eine Magnitude von 3,7. Die gemessene maximale Bodenschwinggeschwindigkeit an der im Epizentralgebiet gelegenen tschechischen Erdbebenmessstation NKC (Novy Kostel) betrug dabei 3,5 mm/s. „Wir erwarten, dass noch weitere Schwarmerdbeben auftreten und können nicht ausschließen, dass ihre Stärke noch weiter zunimmt“, erklärt BGR-Seismologe Thomas Plenefisch.
Als Ursache für das Phänomen der Schwarmbeben wird der Aufstieg von Fluiden aus dem Erdmantel in die Erdkruste angenommen. Wissenschaftler diskutieren einen Zusammenhang mit den bekannten Mineralquellen in Marienbad und Karlsbad. Die Region Vogtland/Nordwest-Böhmen gehört zusammen mit dem Oberrheingraben, der Niederrheinischen Bucht und der Schwäbischen Alb zu den vier seismisch aktivsten Regionen Deutschlands.

Der letzte große Schwarm in der Region ereignete sich zwischen Oktober und November 2008 mit ca. 20 000 Beben bei einer Maximalmagnitude von knapp 4. Das Zentrum der Aktivität befand sich in unmittelbarer Nähe der Grenze auf tschechischem Gebiet nahe Cheb. Die Herdtiefen bewegten sich zwischen 10 und 12 km.

Die BGR überwacht als nationaler seismologischer Dienst die Erdbebentätigkeit in Deutschland und der Welt und betreibt zusammen mit geophysikalischen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen ein Netz von hochempfindlichen Erdbebenstationen..


Ansprechpartner:
Thomas Plenefisch, Tel. 0511-643-3869, E-Mail: Thomas.Plenefisch@bgr.de


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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0511 643 2299
E-mail: info@bgr.deInternet: http://www.geozentrum-hannover.de

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