BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Navigation ▼

Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung

Hannover, 13.09.2016

Unabhängige Forschung: BGR weist Vorwürfe zu CO2-Projekt zurück

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) weist Vorwürfe in Beiträgen des NDR, des WDR und der Süddeutsche Zeitung zu einem Projekt zur „Sicheren Speicherung von CO2“ zurück. In den drei Medien wurde Ende der vergangenen Woche berichtet, dass das so genannte „Stability-Projekt“ der BGR unter Einflussnahme eines Industrieunternehmens umgesetzt worden sei.

Zu den Vorwürfen nimmt die BGR wie folgt Stellung:

Beim „Stability-Projekt“ hat die BGR von 2007 bis 2010 erste Vorschläge zu Anforderungen an Speicherstandorte sowie zur Sicherung und Überwachung von CO2-Speichern erarbeitet.

 Bei dem Projekt handelte es sich um ein Drittmittelprojekt. Das Handeln der BGR war und ist im Einklang mit den Bestimmungen der Bundesregierung erfolgt (s.u. Konzept einer modernen Ressortforschung der Bundesregierung).

Das Stability-Projekt wurde aus Haushaltsmitteln der BGR und Mitteln eines Unternehmens finanziert. Mit den vom Unternehmen eingebrachten finanziellen Mitteln wurden zusätzlich zum Stammpersonal der BGR zwei wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt. Diese Mitarbeiter wurden aufgrund ihrer Qualifikation und erworbenen Berufserfahrung ausgewählt. Die Dienst- und Fachaufsicht für das eingestellte Personal oblag allein der BGR. Abordnungen von Mitarbeitern des Unternehmens an die BGR hat es nicht gegeben.

Während des Projektes fanden Austauschgespräche mit Vertretern anderer Behörden statt. Vor Abschluss des Projektes hat die BGR im März 2010 in Berlin einen Stakeholder-Workshop mit Vertretern von geologischen Diensten, Bergbehörden, Ministerien, Forschungsinstituten, Energieerzeugern, Speicherbetreibern und mehreren Umweltverbänden durchgeführt. Die während des Workshops vorgebrachten Anregungen und Stellungnahmen wurden in dem Abschlussbericht berücksichtigt. Der Bericht ist seit August 2010 auf der BGR-Internetseite unter folgendem Link frei zugänglich: http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Nutzung_tieferer_Untergrund_CO2Speicherung/Downloads/stability-abschlussbericht.html.

Der Bericht enthält in der Einleitung u.a. auch einen Absatz zum Thema „Unabhängige Förderung“ (siehe Seite 11). Dort wird folgendermaßen auf die Zuwendung des Unternehmens eingegangen: „….Eine Zuwendung der RWE Power AG ermöglichte die Einstellung von zwei außerplanmäßigen Mitarbeitern bei der BGR für das Projekt Stability. Hierbei ist hervorzuheben, dass es keine Einflussnahme seitens der Zuwendungsgeberin auf die Arbeiten im Projekt und die hier vollständig dokumentierten Ergebnisse gab und sie auch keine Zwischenergebnisse während der Durchführung erhalten hat……“

Zur Einwerbung von Drittmitteln von Ressortforschungseinrichtungen führt das Konzept einer modernen Ressortforschung (BMBF 2007) in Kapitel 5, Absatz 2 wie folgt aus:

„Drittmittel fördern den Erhalt der wissenschaftlichen Kompetenz der Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben und ihre Fähigkeit zur Innovation. Mit Hilfe von Drittmitteln können

·         Zusätzliche Projekte z.B. in der Vorlaufforschung durchgeführt werden,

·         Kooperationen mit in- und ausländischen Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft realisiert werden,

·         Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden, die neues Wissen und neue Fähigkeiten einbringen, sich weiterqualifizieren und bei der Besetzung von Dauerstellen als Nachwuchskräfte berücksichtigt werden können.“

Allgemeines BGR / Drittmittel:

Die BGR wurde 1958 als Bundesanstalt für Bodenforschung (BfB) in Hannover gegründet. Sie ist eine Ressortforschungseinrichtung der Bundessregierung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nachgeordnet. Die BGR ist weltweit an Projekten auf allen Kontinenten derzeit in mehr als 30 Ländern beteiligt. Dazu zählen Projekte zur nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen, zum Boden- und Grundwasserschutz, zur nachhaltigen Nutzung des geologischen Untergrundes als Speicherraum (z.B. Endlagerung, CCS-Technologie) oder zum Umgang mit Georisiken (z.B. Erdbeben, Hangrutschungen).

Die BGR hat etwa 800 Mitarbeiter und verfügte im Jahr 2015 über ein Gesamtbudget von circa 98,2 Millionen Euro. Das Budget setzte sich aus etwa 79,2 Millionen Euro Kernhaushalt, rund 18,4 Millionen Euro aus dem öffentlich-rechtlichen und wissenschaftlich-forschenden Sektor (z.B. andere Bundesressorts oder Forschungsfördereinrichtungen) und circa 0,6 Millionen Euro aus sonstigen Einnahmen zusammen. Unter die sonstigen Einnahmen fallen auch Einnahmen aus Aufträgen von Unternehmen. Sofern die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, fließt die Differenz dem allgemeinen Bundeshaushalt zu.


Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

Diese Seite:

Hinweis zum Einsatz von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Zum Anfang der Seite ▲