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Pressemitteilung

Hannover, 17.09.2019

Weltweite Erdölversorgung trotz Explosionen in saudischen Raffinerien noch entspannt

Saudi-Arabien ist mit 16 Prozent Anteil der mit Abstand größte Erdölexporteur der Welt. Am 14. September 2019 kam es in zwei saudischen Erdölverarbeitungskomplexen, in Abqaig und Khurais, zu Explosionen, die große Beschädigungen der Anlagen zur Folge hatten. Diese Anlagen arbeiten das geförderte Rohöl der beiden größten saudischen Erdölfelder Ghawar und Khurais zu einer exportfähigen Qualität auf.

Nach ersten Angaben von Saudi Aramco, der staatlichen saudischen Ölgesellschaft, stehen durch die Explosionen in den Anlagen gegenwärtig 5,7 Mio. Fass täglicher Rohölverarbeitungskapazität nicht zur Verfügung. Bei einer weltweiten Rohölproduktion von rund 100 Mio. Fass pro Tag, entspricht dies etwa 6 % des weltweiten Bedarfes. Obgleich die Märkte mit stark gestiegenen Ölpreisen aufgrund des unerwarteten Wegfalls der saudischen Exportkapazität reagieren, besteht bislang noch kein Grund zur Befürchtung von Versorgungsengpässen.

„Deutschland bezieht nur etwa 1,6 % an Rohöl aus Saudi Arabien“ so der Erdölexperte Martin Pein der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. „Die Hauptlieferländer Deutschlands sind Norwegen und Russland“. Allein die strategischen Vorräte an Erdöl und Erdölproduktion der OECD-Staaten, die ober- und unterirdisch in Tanklagern und Kavernen vorgehalten werden, würden genügen, um den Bedarf rechnerisch vollständig für etwa 62 Tage zu decken. „Deutschland verfügt über eine gesetzlich vorgeschriebene Bevorratung von Erdöl und Erdölprodukten in Höhe der Durchschnittsnettoeinfuhren für 90 Tage“ so Pein weiter.

Von den zu erwartenden anstehenden saudischen Exportausfällen sind insbesondere China, Japan und Südkorea betroffen, auf die jeweils erhebliche Teile der saudischen Rohölexporte entfallen. „Ob es zu einer Verknappung von Rohöl kommt, hängt jetzt davon ab, wie schnell die Schäden repariert werden können“, so Pein.

Fachlicher Ansprechpartner:
Martin Pein, Tel.: 0511 643 3797; E-Mail: Martin.Pein@bgr.de



Pressesprecher:

Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: info@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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